Exkursion am Märtplatz, Stiftung für „kantige“ Jugendliche

       Am 09. März haben wir im Rahmen des Moduls Berufspädagogik Märtplatz Stiftung besucht, welche im Zürcher Unterland, in Rorbas-Freienstein, liegt. 

       Märtplatz ist eine Ausbildungsstätte für ca. 25 Jugendliche mit Startschwierigkeiten. Diese werden von ca. 15 LehrmeisterInnen in 9 Werkstätten betreut: Foto-, JournalistInnen-, Keramik-, Medien-, Renovier-, Theaterwerkstatt, Küche, Schneiderei, Töpferei. Dabei ist es wichtig, dass die „kantigen“ Jugendlichen die gleichen Chancen bekommen wie alle anderen. Deshalb können am Märtplatz verschiedene Abschlüsse erworben werden: 

a) als Anlehr- oder, wo es möglich ist, Attestlehrabschluss,

b) nach einer nicht reglementierten Lehre wie die der JournalistInnen,

c) nach Artikel 32 des Berufsbildungsgesetzes (BBG) ohne Besuch der regulären Berufsschule→ wenn 5 Jahre in dem Beruf tätig. Theorie trotzdem Prüfungsbestandteil (→ dafür am märtplatz externe Lehrpersonen).

d) nach Bestehen der reglementierten Berufslehre – EFZ

Im Laufe unserer Exkursion konnte ich folgende Unterschiede von Märtplatz im Vergleich zur klassischen Berufslehre feststellen:

1. Ausbildung ohne viele Vorschriften 

2. Ohne Zeitdruck und wirtschaftlichen Profitstress

3. Nicht nur Eingliederung in die Berufswelt, sondern auch Erweiterung von persönlichen Kompetenzen

4. Die Wichtigkeit der seelischen Energie von Lernenden

5. Reframing statt Suche nach den Schwächen

6. Starke Betreuung der Lernenden seitens AusbildnerInnen

7. „Open Space“ und „Zahnstocher“ (Besprechungen)

       Wir haben auch den Gründer dieser Stiftung, Herrn Jürg Jegge, kennen gelernt. Besonders stark hat mich sein Leitsatz beeindruckt:

 „Vielfalt statt Einfalt, Umwege (sind auch Wege) statt (nur) Geradliniges, viele Freiräume, wo jeder und jede sich die Zeit nehmen kann, die er/sie braucht, für das Entwickeln der für mich wichtigsten 5 Fertigkeiten, nämlich:

  • sich einrichten
  • sich ausdrücken
  • sich zurechtfinden
  • sich pflegen
  • sich wehren können“. (Jürg Jegge, Gründer vom Märtplatz)

 

       Die Exkursion am Märtplatz hat mir sehr gut gefallen. Ich finde es wichtig, dass alle jungen Leute in unserer Gesellschaft die gleichen Chancen bekommen. Besonders gut erinnere ich mich an die folgende Aussage von Herrn Jürg Egge: Für die „kantigen“ Personen am Maertplatz gilt es zuerst einmal „die Welt zu einem freundlicheren Ort“ zu machen.

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