Evaluation meines BP-Blogs

Hiermit möchte ich meinen BP-Blog evaluieren.

 Am Anfang hatte ich überhaupt keine Freude daran, jede Woche einen Beitrag zu schreiben, weil ich daneben auch viel zu tun hatte. Ursprünglich wollte ich den Blog im Laufe von beiden Semestern zu führen, jedoch entschied ich mich schlussendlich für einen  Blog im ganzen BP-Modul. Als ich dann meine Beiträge schrieb, stellte ich fest, dass es spannend ist und wurde von der Idee mitgerissen. Es kostete mir aber viel Zeit, dies zu schreiben, weil ich jeden Blogeintrag auf gutem Niveau schreiben wollte. Manchmal fiel mir auf, dass ich von anderen Sachen im Internet abgelenkt werde, deshalb fing ich an, jeden Beitrag zuerst in einer Word-Datei zu schreiben. Somit konnte ich mich auf das Wesentliche besser konzentrieren.

Ich finde, dass mein Blog alle Kriterien aus dem Rubrik-Raster erfüllt hat: 

1. Es existieren mindestens 15
Blogeinträge im Umfang von
300 Wörtern (minus 10%). Es
gibt mind. jede Woche (wo
Präsenzveranstaltungen statt
finden) einen Blogeintrag.

(Weil ich jeden Blogeintrag sehr ausführlich geschrieben habe, habe ich mich entschieden, einen Blog im BP-Modul zu schreiben.)

2. Die Blogeinträge sind sprachlich
korrekt und von hoher
inhaltlicher Qualität. Die
Reflexionen sind nachvollziehbar
und nehmen Bezug auf die
Kursinhalte und die Literatur
gemäss Bücherliste und evt.
auch über die Pflichtliteratur
hinaus.

 3.Die Blogeinträge verweisen
mittels Hyperlinks intensiv auf
externe u. interne Ressourcen
wie Webseiten, andere
Blogeinträge usw. Es gibt einen
Blogroll und Linkseiten, die auf
interessante und weiterführende
Ressourcen im Zusammenhang
mit dem Kursthema verweisen.

4. Der Blog ist ansprechend
gestaltet (Kontraste, Farben,
Schriftarten, Schriftgrössen,
Absätze). Die Links
funktionieren. Die Blogeinträge
werden (wo es Sinn macht) mit
Multimedia-Elementen ergänzt.

5. Der/die TN zeigt, dass er/sie
sich intensiv auch mit anderen
Blogs der Mitstudierenden und
evt. auch mit externen
BloggerInnen auseinandersetzt
und dazu viele (min. 5)
gehaltvolle Kommentare postet.

Im Großen und Ganzen kann ich sagen, dass mir gefallen hat zu bloggen. 

Ich habe mir sogar überlegt, ob ich einen Blog zu meinem Fachbereich Deutsch und Deutsch als Fremdsprache als eine Art Materialiensammlung führen soll. Wenn ich an die Einsatzmöglichkeiten des Bloggs im Unterricht denke, so finde ich die Idee, den Blog als Lerntagebuch einzusetzen, sehr interessant. 

Prüfen und Bewerten in der Berufsbildung

Weil ich ab dem nächsten Schuljahr die Tageshandelsschule zum ersten Mal übernehme und in diesem Bereich eine hohe diagnostische Kompetenz der Lehrperson unabdingbar ist, habe ich mir vorgenommen, dass ich unbedingt etwas zum Thema „Prüfen und Bewerten“ in meinem Blog schreibe. Im Rahmen der Berufspädagogik haben wir viel mit dem Thema „Prüfungen erstellen und bewerten“ zu tun gehabt. Die Zusammenfassung in diesem Beitrag stammt teilweise aus dem Buch „Unterrichten an Berufsfachschulen“ von Claudio Caduff, Walter Mahler und Daniela Plüss (2009).

Als Hauptfunktionen des Prüfens und Bewertens der schulischen Leistungen kann man  folgende Punkte aufzählen:

  1. Die Förderung des Lernens
  2. Die Verbesserung des Unterrichtes
  3. Die Beratung der Lernenden
  4. Die Maßnahmenplanung oder die Platzierung im Bildungssystem

Man unterscheidet zwischen den summativen und formativen Leistungsüberprüfungen. Dabei werden die Prüfungen als  summativ (abschließend) bezeichnet, indem man bilanzierte Auskunft über den Lernstand der Schülerinnen und Schüler bekommt. Diese Prüfungen sind meistens gut vorbereitet, enthalten einen Lernzielkatalog, Zeitvorgabe und Hilfsmittel, transparente Punktevergabe, Beurteilung durch den Lehrer und Noten.

Bei den formativen Lernkotrollen bekommt die Lehrperson eine Auskunft über den Lernprozess und über den Lernstand, um das Selbstvertrauen bzw. Selbstbewusstsein der Lernenden zu erhöhen. Diese sind eher kurzfristig und bieten den Schülerinnen und Schülern eine Möglichkeit zur Selbstbeurteilung. Meistens werden keine Noten verteilt.

Als Ziele aller Prüfungsformen sollen folgende Stichpunkte genannt werden:

  • Rückmeldung auf erbrachte Leistungen
  • Verbesserung des individuellen Lernens
  • Aufbau des selbstständigen und selbstverantwortlichen Lernens
  • Aufbau der Selbstbeurteilung
  • Verbesserung des Lernens
  • Zuweisung

Damit eine Prüfung gut ist, soll sie einige Gütekriterien erfüllen. Im Weiteren wird jedes Gütekriterium stichwortartig beschrieben.

Validität: Gültigkeit, es muss sichergestellt werden, dass das, was geprüft werden soll auch geprüft wird, Unterscheidung von 5 Validitäten:

Inhaltsvalidität: Überprüfung von Kompetenzen, die im Unterricht erworben werden konnten, Aufgaben über Themengebiet streuen.

Prognosevalidität: Ergebnisse sollen zukünftigen Lernerfolg voraussagbar machen

Übereinstimmungsvalidität: Resultate verschiedener Prüfungsformen zum gleichen Thema entsprechen sich.

Testfairness: Aufgabenstellung darf keine Gruppen bevorzugen.

 

Reliabilität: Zuverlässigkeit, Frage: spiegelt das Ergebnis der Prüfung den wahren Leistungsstand des Lernenden?

Erhöhung der Zuverlässigkeit durch:

Intrapersonale Zuverlässigkeit: schwierige Aufgaben 2mal korrigieren

Interpersonale Zuverlässigkeit: Prüfungen von verschiedenen Prüfern korrigieren lassen

Konsistenz: Aufgaben mit derselben Leistungsdimension.

 

Objektivität:

Ergebnis vom Prüfer unabhängig,

Durchführungsobjektivität: Aufgabenstellung, Prüfungszeit, Hilfsmittel

Auswertungsobjektivität: Bsp. Aufteilung der Korrektur nach Aufgaben (Matura)

Interpretationsobjektivität: andere Lehrkraft- dieselbe Note Dieselbe Leistung- die gleiche Note


Ökonomie: Aufwand von Prüfungserstellung/ Korrektur soll sich im vernünftigen Rahmen befinden

 

Chancengleichheit: Prüfungen müssen den schulischen und außerschulischen  Lernbedingungen entsprechen.

Bsp.: Anspruch an Sprachkenntnisse darf sich nicht an Schülerinnen und Schüler mit Auslandaufenthalten orientieren.

 

Wenn man Prüfungen korrigiert und bewertet, werden unterschiedliche Bezugsnormen in Anspruch genommen:

Sozialnorm: Klasse (Mittelwert der Klasse), (Nachteile: keine Aussage über tatsächliche Leistungsfähigkeit des Lernenden, Kein Vergleich über die Klassen, Lehrkräfte)

Individualnorm: individuelle Entwicklung wird beurteilt

Sachnorm: Orientiert sich an Lernzielen, Bewertungskriterien vor Korrektur festlegen, sich strikt daran halten.

In den letzten Jahren redet man mehr von den neuen Methoden bzw. Prüfungsnormen, die nötig sind, um alle Bereiche des Lehrplans abzudecken. Dazu gehören:

Portfolio:

Das Portfolio ist eine zielgerichtete Sammlung von Arbeiten (z. B. Übungen, Analysen, Fallstudien, Praxisreports, Fortschrittstabellen usw.), welche die individuellen Bemühungen um Fortschritte und die Leistungen der Lernenden auf einem oder mehreren Gebieten zeigen. Es dient dabei der mehr oder minder selbstbestimmten Darstellung des eigenen Könnens. (Caduff, Mahler, Plüss: 2009, S. 128)

Die Vorteile eines Portfolios sind folgende:

  1. Es verbindet Produkt und Prozess
  2. Es unterstützt das selbstorganisierte Lernen der Schülerinnen und Schüler
  3. Es ermöglicht die Selbstgestaltungsfreiheit
  4. Verschiedene Lerninformationen werden an einem zentralen Punkt / Ort gesammelt
  5. Man kann das E-Portfolio für verschiedene Personen frei schalten
  6. Es ermöglicht einen Austausch, z. B. bei einem E-Portfolio Reflexionen in Form einer asynchronen Diskussion
  7. Man steigert die Medienkompetenz

Fallstudien:

 

Darunter wird ein Lernprozess als Problemlösung und Entscheidungsprozess an einem möglichst realen Beispiel verstanden. Der Vorteil einer Fallstudie besteht darin, dass man zum Experten in dem entsprechenden Bereich wird. Handlungsorientierung, Teamfähigkeit, Medienkompetenz werden durch diese Prüfungsnorm stark gefördert. Tiefes Wissen soll erfragt werden. Mehr zu den Fallstudien habe ich in meinem Blogeintrag „Fallstudie: Was ist das Spezielle daran?“ geschrieben.

Als Zusammenfassung können folgende Punkte betont werden:

  • Man soll zwischen Lernkontrollen und Prüfungen unterscheiden.
  • Gute Prüfungen erfüllen bestimmte Gütekriterien.
  • Prüfungen enthalten Aufgaben unterschiedlichen Anspruchsniveaus.
  • Bewertung soll bewusst auf eine bestimmte oder auf unterschiedliche Bezugsnormen basieren.
  • Neue Formen der  Leistungsbewertung sollen eingeführt werden.
  • Jede Lehrperson braucht eine hohe diagnostische Kompetenz.

Was brauche ich als Lehrkraft, um systemisch zu unterrichten?

                                                                                                               

Du kannst niemanden etwas lehren. Du kannst ihm nur beibringen, es selbst zu entdecken.

(Galileo Galilei)


Wissen kann nicht von einem zum nächsten weitergegeben werden, jeder konstruiert sich sein Wissen selbst. Was geschieht beim Lernen? Jeder hat hier seine eigenen Vorstellungen (Bilder) und diese Vorstellungen bestimmen die pädagogischen Handlungen. Man kann zum Lernen animieren, jedoch muss sich jeder dafür entscheiden und selbst aktiv werden.

Deshalb sollte man als Lehrkraft die Schülerinnen und Schüler dazu ermutigen, sich den Lernstoff selbst zu erarbeiten. Die Aufgabe von mir als Lehrperson ist es, die Neugierde durch Alltagsbezug zu wecken, eine möglichst vielseitige und interessante Aufgabenstellung zu präsentieren und den Lernprozess zu begleiten. (Lernjobs vs. Frontalunterricht; Multimediale Präsentation des Stoffes usw.)

Problematisch sehe ich das Zeitmanagement in der Berufsbildung. Der Lehrplan gibt die Lernziele vor, die in einer bestimmten Zeit zu erreichen sind, selbständiges Lernen benötigt aber einen größeren Zeitrahmen. Hier ist dann wohl Mut zur Lücke angesagt. Es ist trotzdem durchaus wichtig, neue Dinge auszuprobieren bzw. neue Wege zu suchen.

Ich als Lehrkraft soll mehr auf die Ressourcen statt auf Defizite eingehen. Wichtig bei Problemlösungen ist es neben einer beschränkten Ursachenforschung, den Fokus vor allem auf zukünftige, bessere Lösungswege zu lenken.

Ich als Lehrperson soll alle Lernenden als neugierige, wissbegierige Forscher und kreative Entwickler sehen. Diese Grundidee lässt konstruktivistische Lernansätze notwendig erscheinen.

Die Lehrkraft muss den Mut aufbringen, Risiken einzugehen und Fehlschläge in Kauf zu nehmen. Wichtig ist es hier, auch mit Eltern und Kollegen und Vorgesetzten das Gespräch zu suchen, sie in neue Ideen einzubeziehen und die Ziele zu erklären. Hier gibt es keinen perfekten Weg, wenn man an die Heterogenität der Menschen denkt. Wenn ich an meine eigene Schulzeit zurückdenke, glaube ich, dass die meisten Schülerinnen und Schüler  für Abwechslung dankbar sind und gerne Neues ausprobieren.   

Um systemisch unterrichten zu können, soll die Lehrperson Fehler als Motoren von Weiterentwicklung wertschätzen. Da der Mensch durch nichts so nachhaltig lernt, wie durch Fehler, gilt es auch in der pädagogischen Praxis Fehlerfreundlichkeit, Betonung der Stärken und Experimentierfreude zu fördern. Man braucht Mut zur Lücke und zum Unvollkommenen. (Vgl. Renoldner, Scala, Rabenstein: 2007, S. 45)

Damit es leichter ist, mit den Fehlern umzugehen,  könnte man bei falschen Antworten ihre Schülerinnen und  Schüler durch geschickte Fragestellung zur richtigen Antwort führen, verschiedene Antworten wertschätzen, positives Feedback geben.

Wichtige systemische Begriffe

Im Rahmen einer Coaching-Session und in Bezug auf Systeme und Systemtheorie ist es sinnvoll, von folgenden Begriffen (Renoldner, Scala, Rabenstein: 2007) zu sprechen:

  1. Komplexität
  2. Zirkularität
  3. Ressourcenorientierung
  4. Lösungsorientierung
  5. Wertschätzung und Respekt
  6. Reframing

Das Ziel dieses Beitrags besteht darin, diese Begriffe zu erläutern und je ein Beispiel für alle anzuführen.

Wenn man jedes Mitglied eines sozialen Systems (z.B. Schulklasse) als System  (mit einer großen Vielfalt an Beziehungen und Einflüssen) betrachtet, so entsteht eine große Komplexität. Da die Betrachtung aller Unterschiede und ihrer Ursachen bei ca. 30 Schülern einer Klasse nicht realisierbar ist, empfiehlt es sich den Fokus nur auf die für den jeweiligen Fall relevanten Unterschiede zu richten. Hierarchie, Disziplin, Spielregeln sind Möglichkeiten, Komplexität in sozialen Gruppen zu verringern und Handlungsfähigkeit zu fördern. Wenn es aber darum geht, für Probleme oder Konflikte neue Lösungen zu finden, empfiehlt es sich, die Komplexität zu erweitern. Dies ermöglicht neue Sichtweisen und Bewertungen.

Um die Komplexität einer Klasse zu verringern, halte ich es für eine gute Idee, am Anfang eines Schuljahres mit den Schülern gemeinsam Spielregeln für Verhalten, Erfüllung der Lernziele etc. festzulegen und Grenzen zu benennen. Alles sollte sehr transparent  sein (Kompetenzraster/ Rubrics). Die gemeinsamen Ziele und Wünsche können so bestimmt werden. Dies macht es für die Schülerinnen und Schüler sowie für Lehrkraft einfacher, sich auf das Wesentliche zu konzentrieren.

Als Lehrkraft sollte man um Allparteilichkeit bemüht sein. Vorschnelle Ursachenfestlegung kann sehr ungerecht sein und weitere Konflikte auslösen sowie die Kommunikation stören. Als neue, alternative Perspektive kann Zirkularität erwähnt werden.

„Zirkuläres Denken versucht Verhalten und Kommunikation in einem System als Regelkreis zu betrachten, sodass die Eingebundenheit dieses Verhaltens in einen Kreislaufprozess sichtbar wird.“ (Renoldner, Scala, Rabenstein: 2007, S. 19)

Man sollte versuchen Verhalten von Schülerinnen und Schülern immer im Zusammenhang mit ihren Beziehungen, also als System,  zu sehen. Bei Problemen zwischen den Lernenden ist es hilfreich, sie dazu auffordern, sich in unterschiedliche Rollen zu versetzen (Was denkt wohl XY darüber?) sowie ihr eigenes Verhalten von außen zu betrachten. So können vielleicht Bedürfnisse, die dahinter stehen herausgearbeitet werden.

Ressourcenorientierung ist ein weiterer wichtiger Stichpunkt in Bezug auf die pädagogische Arbeit. Das Ziel der pädagogischen Arbeit soll es  sein, auf die Ressourcen und Stärken jedes Einzelnen zu achten. Dies erhöht dessen Selbstwert, die Freude und damit die Lernbereitschaft. Man sollte davon ausgehen, dass jeder Mensch über ausreichend Möglichkeiten verfügt, ein Problem zu lösen. Der Fokus muss auf die Aktivierung dieser gelegt werden, d.h. Lösungsorientierung.

Zu den weiteren systemischen Haltungen gehören Wertschätzung und Respekt.

Zunächst sollte jeder Mensch als Person mit Stärken und Schwächen angenommen, respektiert und geschätzt werden. In einem System entwickeln sich aus den vielfältigen Stärken Einzelner neue Stärken für die Gruppe. Es kommen also mehr als nur die Summe der Stärken der einzelnen Personen zum Tragen. Als Lehrperson sollte man versuchen, den SuS durch eine möglichst offene, breite Aufgabenstellung die Möglichkeit zu geben, individuelle Talente bei der Bearbeitung einzubringen. Bei der Benotung wäre die Berücksichtigung der individuellen Bezugsnorm wünschenswert. Man sollte sich bemühen, die Stärken der SuS individuell wertzuschätzen und die SuS in ihren Ressourcen zu fördern und stärken. Oft sind sich die Menschen ihrer Stärken ja gar nicht bewusst. Eine gute Lehrer-Schüler Beziehung ist wichtige Voraussetzung für Lernerfolg. Bei Gruppenarbeiten können SuS individuelle Stärken einbringen und Schwächen können von anderen Gruppenmitgliedern kompensiert werden. So ist die Gruppe stärker, als der Einzelne. Dies halte ich für eine wichtige Erfahrung für die Schülerinnen und Schüler. Dadurch werden ihre Sozialkompetenzen erhöht.

Das Wort Reframing stammt vom englischen Wort „frame“, welches Rahmen bedeutet. Manchmal ist es durchaus wichtig, die aktuelle Situation in einen neuen Rahmen zu setzen und aus einem anderen Blickwinkel zu betrachten. Ziel ist es herauszufinden, in welchem Zusammenhang ein bestimmtes Verhalten Sinn macht, Ursache und Ziel zu erkennen. Dann kann man alternative Wege suchen, um ein bestimmtes Ziel zu erreichen. Zeigt Schüler XY sich der Lehrperson gegenüber ablehnend, beteiligt sich kaum am Unterricht aus Faulheit und Mangel an Interesse oder ist er unsicher, fühlt sich überfordert, möchte sich nicht vor der Klasse blamieren. Die Schlüsselwörter in diesem Zusammenhang sind Wertschätzung aller Beiträge sowie positiver Umgang mit Fehlern.

Im Laufe der Präsenzveranstaltungen der Berufspädagogik haben wir Reframing immer wieder durch unterschiedliche Übungen trainiert, z. B. die Fragen beantwortet: „Was ist gut am schlechten Wetter? Was ist gut am Scheitern? Was ist gut an lauten, störenden Lernenden? Was ist schlecht an guter Leistung? Usw.“ Für jede Lehrkraft ist es wichtig, Reframing zu trainieren sowie den Blickwinkel/Fokus zu ändern. So kann man Probleme aus anderen Blickwinkeln betrachten und dadurch neue Lösungsansätze entdecken.

Ich finde alle systemischen Haltungen hilfreich und werde mich darum bemühen, sie in meiner Arbeit mit den Lernenden bewusst einzusetzen.

Systeme und Systemtheorie

Menschen leben in sozialen Systemen, wie Familie, Schule, Arbeit etc. Es gibt viele verschiedene Systeme. Jede Klasse ist auch ein System, deswegen ist es durchaus wichtig, die Prozesse zu verstehen, welche in einem System ablaufen, um mit den Lernenden effizient arbeiten zu können.

Niklas Luhmann (1927 – 1998), ein deutscher Soziologe und Gesellschaftstheoretiker, gründete die Systemtheorie, die „Gesellschaft nicht als eine Ansammlung von Menschen mit Blutkreisläufen und sonstigen, nicht-sozialen Systemen versteht, sondern als einen operativ geschlossenen Prozess sozialer Kommunikation.“ (Wikipedia)

Prinzipiell gibt es dabei drei Typen von Systemen, nämlich Biologische Systeme, Psychische Systeme und Soziale Systeme, wobei Luhmann bei seinen Untersuchungen sich auf das letztere System konzentriert. Alle Systeme müssen untereinander oder in sich selbst operieren, um zu existieren. Weitere wichtige Eigenschaften sind eine Abgrenzung zwischen einem System und seiner Umwelt sowie die Tatsache, dass Systeme sich prinzipiell selbst produzieren, also selbstreferentiell und nicht von außen hergestellt werden. Kommunikation ist bei der Beschreibung von Sozialen Systemen dabei das Schlüsselwort. Kurz gesagt ist ein soziales System laut Luhmann nichts anderes als Kommunikation.

Die Erklärung von Niklas Luhmann folgt in diesem Video:

Die Autoren des Buches „einfach systemisch!“ Christa Renoldner, Eva Scala und Reinhold Rabenstein (2007) unterscheiden zwischen triviale und nicht-triviale, also lebende Systeme (Renoldner, Scala, Rabenstein: 2007, S. 46).

Nichtlebende Systeme (Kaffee-Maschine) werden als triviale Systeme bezeichnet. Sie sind im Gegensatz zu lebenden Systemen berechenbar, lernen nicht und zeigen wiederholbare Prozesse.

Nicht – triviale Systeme sind auch durch Autopoiese gekennzeichnet. Das heißt, sie werden durch Prozesse aufrechterhalten, die im Inneren dieser lebenden Systeme stattfinden. Sie sind einmalig wie ein Fingerabdruck und bringen sich selbst hervor.

Ein Beispiel von Autopoiese führte Max an: „Ein umgekippter Traktor kann sich selbst nicht reparieren. Das Bein des Bauern dagegen, das beim Umkippen des Traktors aufgeschürft wurde, tut selbst etwas, um mit seiner Verletzung fertig zu werden: Es färbt sich blau und gelb, die Wunde blutet, bildet dann einen Kruste und heilt wieder ab.“  

Systeme bestehen nicht für sich allein, sie nehmen Einfluss auf ihre Umwelt und werden selbst von ihr beeinflusst (Systeme und Umwelt sind „strukturell gekoppelt“). Die Wirkung dieser Inputs auf das jeweilige System lässt sich aber nicht bestimmen oder vorhersagen. Systeme, Klassen verändern sich stetig, z. B. reagieren auf äußere Impulse und verändern wiederum ihre Umwelt. (Neuer Mitschüler, neue LP, Kollegen, Parallelklassen, Geschehnisse vor meinem Unterricht, Erlebnisse..)

Einfluss von Schule als Institution, von kulturellen Einflüssen, von Weltanschauungen der Lehrperson und Mitschüler auf System Klasse sind nicht zu unterschätzen. Deshalb ist die Betonung von besonderen schulinternen Werten oder Weltbildern wichtig, die das Verhalten von Schülerinnen und Schüler mitbestimmen.

 

Flemo oder „Flexibles Modellieren“: Einsatzmöglichkeiten im Unterricht

 Flemo oder „Flexibles Modellieren“ (früher Compad)  ist eine Methode, mit welcher die Schülerinnen und Schüler Unterrichtsinhalte in einem von ihnen selbst modellierten Bild darstellen und so besser verstehen und vernetzen können. Dafür bekommen sie einen Flemo-Koffer, in dem sich verschiedene Materialien (Knete, kleine Figuren usw.) befinden. 

Im Artikel von Andreas Grassi und Manfred Künzel „Lernen heisst, ein eigenes Bild erschaffen“ (2010) lautet die Grundidee der Flemo-Methode:

 Das flexible Modellieren unterstützt das aktive und vernetzte Verarbeiten von Wissen im Schulunterricht, bei den Hausaufgaben und zur Prüfungsvorbereitung. Es wird in 5 bis 20-minutigen Sequenzen eingesetzt und erlaubt, ein Thema zu visualisieren, eine „externe Darstellung“ zu schaffen, die verinnerlicht werden kann. 

Das Ziel dieser Methode liegt nicht darin, ein starres Bild zu erschaffen, sondern einen aktiven Lernprozess zu unterstützen.

Dabei sind folgende Schritte (Grassi / Künzel: 2010) möglich:

Darstellen: Mit gegenständlichem Material ein Bild konstruieren.

Befragen: Mit Fragezeichen Unklares markieren.

Abläufe sichtbar machen: Nummerieren von Schritten.

Begriffe klären: Fachbegriffe zur Darstellung legen

Allgemeine Prinzipien erkennen oder einen Plan erstellen: Ziel, Ausgangspunkt und mögliche Schritte werden auf Kärtchen dargestellt.

Am Beginn unserer BP-Präsenzveranstaltung wurde ein kurzes Video über Flemo gezeigt, in denen fünf Schritte des Arbeitens vorgestellt wurden.

1. Die Lernperson gibt den Auftrag

2. Zusätzliches Anschauungsmaterial zur Verfügung stellen

3. Bild konstruieren

4. Lehrperson beobachtet und unterstützt

5. SuS präsentieren und vergleichen ihre Bilder

In einem weiteren Film wurde gezeigt, wie Lernende im Rahmen einer Prüfungsvorbereitung Bilder mit Flemo konstruierten. Im Film gaben die Schülerinnen und Schüler das Feedback, dass sie die Flemo-Komponente an als hilfreich empfanden.

Außer der Veranschaulichung der Kenntnisse der Lernenden dient die Methode dazu, den Unterricht handlungsorientiert zu gestalten, indem man Theorie in der Praxis, also im modellierten Bild, einsetzt. Dabei kann auch die Motivation der Lernenden im Unterricht erhöht werden.

Später modellierten wir noch ein Bild zum Thema „Mein Hobby“. Max begleitete die Gruppen und coachte einzelne Teilnehmer. In der weiteren Präsenzveranstaltung probierten wir diese Methode noch einmal aus, indem wir ein Kapitel aus dem Buch „Berufsbildung in der Schweiz“ als Prüfungsvorbereitung mit Flemo modelliert haben.

Dabei entstand dieses Bild:

Bild zum Thema „Berufsfachschulen“

Exkursion im Kantonsspital Münsterlingen im Rahmen der Berufspädagogik

Am 16. März fand unsere weitere Exkursion im Kantonsspital Münsterlingen statt. Während dieser Exkursion bekamen wir Einblicke in die FaGe Ausbildung in der Schweiz. Dort lernten wir auch zwei Auszubildende kennen, die jetzt im dritten Lehrjahr sind. Wir konnten ihnen unsere Fragen stellen. Für mich war vor allem die Frage wichtig, warum sie sich für diesen Gesundheitsberuf entschieden hatten. Meine Gedanken darüber schreibe ich im vorliegenden Beitrag.

 Natürlich sind der soziale Aspekt bzw. der Wunsch, anderen Leuten zu helfen, sowie die Vielfältigkeit des Gesundheitsberufs für dieses Gebiet entscheidend. Es gibt auch noch andere Gründe, warum junge Leute einen Gesundheitsberuf auswählen. Die Auszubildenden haben zwei Aspekte angesprochen, darunter „Stabilität in finanzieller Hinsicht und Flexibilität in Bezug auf die Arbeitszeiten“. Tatsächlich verdient man relativ gut in einem Gesundheitsberuf, wenn man gut ausgebildet ist. Wenn man den Lohn mit anderen Ländern vergleicht, ist er in der Schweiz wesentlich höher. Als Pflegefachmann/-frau hat man einen stabilen Lohn und ist finanziell abgesichert. Meiner Meinung nach geht es bei der Auswahl eines Gesundheitsberufs nicht nur um Stabilität in finanzieller Sicht, sondern auch um Arbeitsplätze. Weil die Gesundheitsbranche viel Mangel an Arbeitskräften aufweist, hat ein Pflegefachmann oder eine Pflegefachfrau immer gute Chancen, einen Arbeitsplatz zu finden. In Hinblick auf die Zukunft wird die Nachfrage nach Pflegekräften und Ärzten vermutlich noch steigen. Deshalb kann man davon ausgehen, dass dieser Beruf auf absehbare Zeit hinaus krisensicher ist. Ich stimme auch der Aussage der Lernenden zu, dass man meistens in einem Gesundheitsberuf durch die Arbeitszeiten bzw. Schichtarbeit flexibler ist als in anderen Berufen. Ein weiterer wichtiger Grund für die Auswahl eines Gesundheitsberufs ist die Möglichkeit, mit verschiedenen Menschen in einem Team zu arbeiten. Dadurch kann man viele Erfahrungen austauschen und immer etwas Neues lernen. Je nach Interesse gibt es viele unterschiedliche Spezialisierungen (Medizin, Psychiatrie usw.) im Gesundheitsbereich, was junge Leute wahrscheinlich auch anspricht. Innerhalb eines Betriebs gibt es mehrere Einsatzmöglichkeiten mit verschiedenen Patientengruppen nach Stationen unterteilt, z.B. medizinische Abteilung, Chirurgie, Privatstation, Akutstation, Jugendstation, Geriatrie-Station (für ältere Menschen) u.a. Im Gesundheitswesen wird einem nie langweilig.     

Fallstudien: Was ist das Spezielle daran?

In meinem heutigen Blogeintrag möchte ich auf das Thema „Fallstudie im Unterricht“ eingehen.

Quelle:http://de.123rf.com/photo_10287747_hintergrund-konzept-wordcloud-darstellung-fallstudie-internationalen.html

Auf Wikipedia wird Fallstudie folgenderweise beschrieben: „Von einer Fallstudie wird in vielfältigen Zusammenhängen gesprochen, so z. B. im Rahmen der empirischen/qualitativen Sozial- und medizinischen Forschung, andererseits im Zusammenhang mit handlungs- und entscheidungsorientiertem Unterricht oder auch in Personalauswahlverfahren.“

Fallstudien oder auch „Case Studies“ lassen sich im handlungsorientierten Unterricht durchaus effizient einsetzen.

Es gibt sehr unterschiedliche Formen von Fallstudien. Für den Lehr- und Lernprozess kommt es darauf an, dass die Lerner eigenständig auf der Grundlage eines Fallmaterials eine Lösung für eine Problemstellung erarbeiten. Fallstudien stehen im englischen Sprachraum oft in direkter Verbindung zum Problem Based Learning.

Als ich recherchiert habe, wie eine Fallstudie im Fach Deutsch aussehen könnte, bin ich zu der Schlussfolgerung gekommen, dass es unbedingt fachübergreifend muss. Während der Internetrecherche habe ich eine sehr gute Fallstudie in den Fächern Englisch und Sozialkunde (siehe http://www.zsb.uni-halle.de/archiv/didaktischer-koffer/unterrichtsreihen/1016159_2459552/) gefunden und habe die Idee teilweise übernommen.

„Der Fall Kevin“ ist eine für die Fächer Deutsch und Sozialkunde konzipierte Fallstudie mit dem Thema ‚Jugendkriminalität und seine rechtlichen Folgen‘, die auf einer wahren Begebenheit basiert. Die Unterrichtsreihe umfasst 8 bis 10 Unterrichtsstunden und beinhaltet neben der methodischen Fallstudie viele Elemente kooperativen Lernens. Der Fall Kevin handelt von dem sozial vorbelasteten 18-jährigen Kevin, der in der Vergangenheit bereits in mehreren Fällen durch Diebstahl straffällig und schließlich gefasst wurde. Gemäß dem Vorgehen der Fallstudie lernen die Schülerinnen und Schüler in Gruppenarbeit das StGB und JGG kennen und wenden diese auf den Fall an. In zwei anschließenden Rollenspielen erproben sie ihr neu erworbenes Wissen spielerisch, indem sie eigene und fremde  Argumente kritisch überprüfen. Dies wird durch die Anfertigung eines eigenen Urteils manifestiert und mit dem realen Urteil verglichen und abschließend diskutiert.  Durch diese intensive und kritische Auseinandersetzung mit der deutschen Rechtsprechung steigern die Schülerinnen und Schüler ihre Urteilskompetenz und ihre Argumentationsfähigkeit.

Es ist wichtig, dass tiefes Wissen bei einer Fallstudie erfragt wird.

Die Fallstudie im Unterricht hat viele Vorteile, z.B.:

  • das selbstorganisierte Lernen der Schülerinnen und Schüler
  • handlungsorientierter Unterricht
  • Teamfähigkeit
  • Medienkompetenz (wenn die Internetrecherche Teil der Aufgabe ist)
  • verschiedene Lernorte

Exkursion am Märtplatz, Stiftung für „kantige“ Jugendliche

       Am 09. März haben wir im Rahmen des Moduls Berufspädagogik Märtplatz Stiftung besucht, welche im Zürcher Unterland, in Rorbas-Freienstein, liegt. 

       Märtplatz ist eine Ausbildungsstätte für ca. 25 Jugendliche mit Startschwierigkeiten. Diese werden von ca. 15 LehrmeisterInnen in 9 Werkstätten betreut: Foto-, JournalistInnen-, Keramik-, Medien-, Renovier-, Theaterwerkstatt, Küche, Schneiderei, Töpferei. Dabei ist es wichtig, dass die „kantigen“ Jugendlichen die gleichen Chancen bekommen wie alle anderen. Deshalb können am Märtplatz verschiedene Abschlüsse erworben werden: 

a) als Anlehr- oder, wo es möglich ist, Attestlehrabschluss,

b) nach einer nicht reglementierten Lehre wie die der JournalistInnen,

c) nach Artikel 32 des Berufsbildungsgesetzes (BBG) ohne Besuch der regulären Berufsschule→ wenn 5 Jahre in dem Beruf tätig. Theorie trotzdem Prüfungsbestandteil (→ dafür am märtplatz externe Lehrpersonen).

d) nach Bestehen der reglementierten Berufslehre – EFZ

Im Laufe unserer Exkursion konnte ich folgende Unterschiede von Märtplatz im Vergleich zur klassischen Berufslehre feststellen:

1. Ausbildung ohne viele Vorschriften 

2. Ohne Zeitdruck und wirtschaftlichen Profitstress

3. Nicht nur Eingliederung in die Berufswelt, sondern auch Erweiterung von persönlichen Kompetenzen

4. Die Wichtigkeit der seelischen Energie von Lernenden

5. Reframing statt Suche nach den Schwächen

6. Starke Betreuung der Lernenden seitens AusbildnerInnen

7. „Open Space“ und „Zahnstocher“ (Besprechungen)

       Wir haben auch den Gründer dieser Stiftung, Herrn Jürg Jegge, kennen gelernt. Besonders stark hat mich sein Leitsatz beeindruckt:

 „Vielfalt statt Einfalt, Umwege (sind auch Wege) statt (nur) Geradliniges, viele Freiräume, wo jeder und jede sich die Zeit nehmen kann, die er/sie braucht, für das Entwickeln der für mich wichtigsten 5 Fertigkeiten, nämlich:

  • sich einrichten
  • sich ausdrücken
  • sich zurechtfinden
  • sich pflegen
  • sich wehren können“. (Jürg Jegge, Gründer vom Märtplatz)

 

       Die Exkursion am Märtplatz hat mir sehr gut gefallen. Ich finde es wichtig, dass alle jungen Leute in unserer Gesellschaft die gleichen Chancen bekommen. Besonders gut erinnere ich mich an die folgende Aussage von Herrn Jürg Egge: Für die „kantigen“ Personen am Maertplatz gilt es zuerst einmal „die Welt zu einem freundlicheren Ort“ zu machen.

Was ist ein guter Lernjob?

Ein wesentlicher Aspekt der modernen Pädagogik ist der Lernauftrag  bzw. Lernjob. Dabei bereitet die Lehrperson einen Lernauftrag vor, welchen die Schülerinnen und Schüler selbstorganisiert erfüllen und ihren Lernprozess später reflektieren.

Abbildung 1: Selbstorganisierte Lernjobs

Die Erstellung eines Lernjobs ist zwar in erster Zeit aufwendig, fördert aber das selbstständige und handlungsorientierte Lernen, so Rainer Hofer in seinem Artikel „Wie Lernaufträge den Unterricht beleben“ (2010).  In der klassischen Lehr-Lern-Situation lernen die Schülerinnen und Schüler oft viel auswendig, ohne sich darüber Gedanken zu machen. Wenig von diesem Wissen bleibt im Langzeitgedächtnis.

Der handlungsorientierte Unterricht dagegen regt eigentliche Lernaktivitäten an, wenn ein korrekt formulierter Lernauftrag vorliegt. (Hundertpfund, 2007)

Wie sieht ein guter, korrekt formulierter Lernjob aus?

Ein guter Lernjob…

1. enthält eine klare Struktur:

  • gut formulierter Auftrag
  • Rahmenbedingungen: Zeit / Ort, Hilfsmittel, Methode / Sozialform
  • Lernziele, Kompetenzen
  • Ausgangslage, Fachinformation
  • Advance Organizer mit der Anknüpfung ans Vorwissen, Vorentlastung
  • Jobs to do Schritt für Schritt
  • mögliche Hilfestellungen für die Lernenden als Tipps
  • Auswertung, Reflexion, Feedback

2. beinhaltet Wahlmöglichkeiten

3. berücksichtigt individuelle Lern- und Lösungswege

4. enthält keine geschlossenen W-Fragen, weil dadurch das Repertoire der Handlungsorientierung stark eingeschränkt wird

5. fördert kognitive. überfachliche Kompetenzen der Lernenden und fordert alle in der Klasse

6.  enthält immer eine Evaluation mit einem übersichtlichen Rubrikraster: es ist wichtig, die Fehler zu reflektieren und aus diesen zu lernen

Im Rahmen des Moduls „Berufspädagogik“ kreierte jeder von den Teilnehmern seinen eigenen Lernjob. Bevor ich meinen Lernjob zum Thema „Nathan der Weise: Theaterbesuch“ ausdachte und zusammentrug, machte ich ein Brainstorming mithilfe einer Concept-Map. Im Weiteren poste ich das Bild meines Brainstormings.

Abbildung 2: Mein Concept-Map zum Lernjob

Dieser Lernjob hat mir gut gefallen, weil ich damit meine Kreativität weiterentwickeln konnte. Im berufspädagogischen Kontext bedeutet für mich „Handlungsorientierung“ verschiedene ziel- und produktorientierte Aufträge bzw. Lernjobs (oft auch an außerschulischen Orten). Die Schülerinnen und Schüler erfüllen diese Aufträge und evaluieren im Nachhinein ihre eigene Leistung mithilfe von verschiedenen Checklisten und Raster. Außerschulische Orte spielen in der Berufsbildung eine wichtige Rolle, da sie die Motivation und das Interesse der Lernenden erhöhen sowie ihr handlungsorientiertes und selbstständiges Lernen fördern.

Verwendete  Quellen:

1. Hofer, Rainer (2010): Wie Lernaufträge den Unterricht beleben. Folio Nr. 4

2. Hundertpfund, Alois (2007): Handlungsorientierung . BCH Folio Nr. 4